Feuerwehr Daun erhält neue Helme

Hohe Temperaturen, schlechte Sicht, herabfallender Schutt, Beengtheit und Rückzündung der Rauchgase machen die Brandbekämpfung in Gebäuden zu einer der gefährlichsten und anspruchsvollsten Tätigkeiten. Offene Fahrzeug-, Gas- oder Chemikalienbrände setzen Feuerwehrleute über längere Zeit extremen Temperaturen, Strahlungshitze und explosiven oder aggressiven Stoffen aus.

Um die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute in der Verbandsgemeinde Daun besser vor diesen Gefahren zu schützen, wurden nun neue und modernere Feuerwehrhelme angeschafft. Der neue Helm erfüllt die Anforderungen der neuesten Norm zur Brandbekämpfung in Gebäuden und Anlagen, den Anforderungen bei der Waldbrandbekämpfung und der technischen Hilfeleistung. Die Werte für die Stossbelastung sind deutlich verbessert und die Wärmestrahlung auf den Kopf ist minimiert. Weiterhin ist der Bereich, den der Helm schützt, durch eine neue Form im Bereich des Kiefers, der Ohren und des Nacken deutlich verbessert worden.

Nach der Einweisung der Mitglieder der Feuerwehr Daun in die Handhabung dieser neuen Helme wurden diese nun an die Dauner Einsatzkräfte übergeben.

Im Gegensatz zum ehemaligen Helm, welcher in der Verbandsgemeinde Daun bisher getragen wurde, hat der neue Helm zahlreiche Vorteile. Das seitlich angebrachte Beleuchtungsmodel ist ein tolles Ausstattungsmerkmal zur Verbesserung der Sicherheit der Einsatzkräfte. Die Bebänderung und Kopfbänder sind besser auf jeden Kopf einstellbar und durch das Textile Material angenehmer. Durch die neongelbe Farbe ist tagsüber eine viel bessere Wahrnnehmbarkeit gegeben.

Das im Helm einschiebbare Augenschutzvisier hat der Feuerwehrmann immer dabei und kann jederzeit zum eigenen Schutz eingesetzt werden. Dies ist auch für Brillenträger kein Problem.
Gleiches gilt für das Gesichtsschutzvisier mit großem Gesichtsfeld.
Auch das Tragen der Atemschutzmaske ist mit dem neuen Helm kein Problem. Gerade im Innenangriff ist die Feuerwehrfrau oder der  Feuerwehrmann hohen Temperaturen und einer starken Hitzestrahlung ausgesetzt.

Zur Entwicklung der Feuerwehrhelme

Feuerwehrhelme waren in den Anfangszeiten der Feuerwehr nicht nur ein wichtiger Kopfschutz, sondern auch ein oft prunkvoller Bestandteil der Uniform. In den letzten Jahrzehnten wurde aus den meist nach militärischem Vorbild gefertigten Helmen eine speziell konstruierte und auf ihren Zweck, den größtmöglichen Schutz des Trägers, ausgerichtete schmucklose Kopfbedeckung.

 

Als zur Zeit des Deutschen Kaiserreiches in zahlreichen Gemeinden die ersten Freiwilligen Feuerwehren entstanden, war der Feuerwehrhelm der Pickelhaube des Preußischen Heeres sehr ähnlich. Die Mannschaftsdienstgrade hatten einen aufgesetzten Kamm, die Offiziere einen Pickel, der im Einsatz durch eine Kugel ersetzt wurde. In der Rheinprovinz, zu der damals Daun gehörte, wurde ab 1894 eine einheitliche Uniformierung der Feuerwehren vorgenommen. Der Helm der Mannschaften trug von nun an das Provinzwappen und den Namen der Feuerwehr.

Ab dem 26.04.1934 wurde der Feuerschutzhelm (Form „M34“) wieder dem des Militärs angeglichen. Im I. Weltkrieg wurde beim Militär die Lederhaube gegen den Stahlhelm ausgetauscht. Diese leicht veränderte Stahlhelmform wurde nun auch bei der Feuerwehr eingeführt. Der Runderlass des Reichs- und Preußischen Ministeriums des Inneren vom 27.05.1936 brachte einheitliche Uniformen erstmalig für alle deutsche Feuerwehren. Die damaligen Helme waren seitlich mit den Hoheitsabzeichen des 3. Reichs gekennzeichnte. Noch während des II. Weltkriegs wurde die Helmform leicht geändert.

Diese Helmform hat sich nach dem II. Weltkrieg – mit nur kleinen Änderungen – bis zum heutigen Tag gehalten. Die Hoheitsabzeichen des 3. Reiches wurden entfernt oder überstrichen.

Auch wenn die Form gleich blieb, hat sich die Materialgestaltung im Laufe der Jahre vom ursprünglichen mehrteiligen Stahlblech über einteiliges Blech zu Aluminium-Legierungen und Kunststoffen (leiten keinen Strom) veränderte . Die Farbe wechselte in den 70’er Jahren von schwarz auf neongelb, nach einiger Zeit kam noch ein umlaufender Reflexstreifen hinzu.

Moderne Feuerwehrhelme des 21. Jahrhunderts bieten dem Träger wie oben beschrieben den größtmöglichen Schutz nach dem Stand der Technik.

Die Geschichte der Uniformierung der Feuerwehren auf dem Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz wird sehr anschaulich im Rheinland-Pfälzischen Feuerwehrmuseum Hermeskeil dargestellt. Ein Besuch lohnt sich.